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Jagen ist ein Urphänomen des Lebens, keine Erfindung des Menschen. Einige Millionen Jahre lang ernährten sich unsere vermutlich eher friedliebenden Ur-Ur-Ahnen überwiegend vegetarisch. Das Erscheinen des Homo erectus vor fast zwei Millionen Jahren ist dagegen wohl in kausalem Zusammenhang mit einer proteinreichen fleischlichen Kost zu sehen. Ein Jäger, der an Schnelligkeit und Kraft den mächtigsten seiner Beutetiere unterlegen ist, muss andere Fähigkeiten entwickeln, will er erfolgreich sein: Kühnheit, List und Erfindungsgabe, Kommunikation und Kooperation ebnen den langen Weg zum Homo sapiens. Und sobald dem Jäger bewusst ist, dass Töten Leben bedeutet, wird die Jagd zum Mittelpunkt von Ritual und Magie.

Mit den ersten Ackerfurchen geriet die Jagd immer mehr ins Hintertreffen, obwohl sie immer noch zur Ernährung beitrug. Schluss mit der freien Jagd war etwa um 500 n. Chr. Von da an wurde das Waidwerk zum Vorrecht privilegierter Personen, die nahezu aus dem Kreis der Adligen stammt. Mit Karl dem Großen gingen die Könige daran, große Waldgebiete zu Bannforsten zu erklären, in denen sie sich die Jagd vorbehielten und die Verletzung ihres Vorrechtes mit Strafe belegten. Bauern wurden von der Jagdausübung mehr und mehr verdrängt.

Mit dem Schwinden der Macht des Adels änderte sich auch das Jagdrecht. Danach durfte jeder auf seinem Grund und Boden jagen, was fast zu einer völligen Vernichtung des Wildbestandes führte. Die Einsicht siegte bald, so dass das Jagdrecht geändert wurde. Danach stand in Deutschland dem Grundeigentümer die Jagd zu aber er durfte es nur ausüben, wenn der Grundbesitz eine gewisse Größe hatte. Grundstücke innerhalb einer Gemeinde, die eine bestimmte Mindestgröße nicht hatten, wurden zu einem gemeinschaftlichen Jagdbezirk zusammengefasst.

Mit dem Fortschritt der Bodenkultur und der Zunahme der Bevölkerung wurde der Raum für Wild weniger, manche Arten des Großwildes verschwanden ganz. Es entwickelte sich mehr und mehr die Notwendigkeit der Hege des Wildes. Das wachsende Verständnis für die Natur und für die Notwendigkeit ihres Schutzes (Naturschutz) sowie die Achtung vor ihren Geschöpfen (Tierschutz) wirken sich auf die Einstellung des Jägers zum Wild, auf sein Verhalten bei der Jagd und auf die Jagdausübung aus.

Die Hauptaufgabe des Jägers heute besteht in der Erhaltung eines gesunden und artenreichen Wildbestandes, sowie seiner Lebensräume. Für den Jäger bedeutet dies Hege in Form von Revierverbesserungen, Schaffung dem Biotop angepassten richtigen Wilddichte , Schutz der bedrohten Wildarten und Erhalt einer größtmöglichen Artenvielfalt der für den jeweiligen Lebensraums charakteristischen Wildart.

Außerdem ist die Jagd auch eine echte Bodenwirtschaft (neben Land- und Forstwirtschaft und Fischerei), in deren Wesen es liegt, das zu Nutzen, was der Boden nährt.